Entwicklung einer neuen Nahrungsquelle

Nach dem Erwerb von Tierfutterunternehmen Anfang der 1940er Jahre hatte der Präsident des Unternehmens, John MacMillan Jr., die Idee, dasselbe Konzept auch für Menschen anzuwenden und ein Nahrungsmittel zu entwickeln, das „allein für sich ausreichend für die menschliche Ernährung“ sein sollte.

Im Jahr 1942 traf er sich mit Newell H. Schooley, einem Freund aus Studienzeiten, der in der Tierfutterbranche tätig war. Gemeinsam hatten sie eine neue Idee: eine ausgeglichene Formel für Menschen, die einfach zu verzehren war und alle Nährstoffe enthielt. John Jr. nannte sie „Lebensmittel“.

Während der nächsten drei Jahre experimentierten John Jr. und Schooley mit Kombinationen aus Fleisch, Maisflocken, Weizen, Roggen und anderen Zutaten. Später ließen sie das Fleisch weg und ersetzten es durch proteinhaltige Sojabohnen. Aber bei jeder Versuchsreihe blieb der Geschmack unter den Erwartungen. Bei einer Versuchsreihe wurde Schooley sogar krank.

Zwar war für das Konzept die Zeit noch nicht reif, Cargill wurde damit aber auf die Möglichkeiten von Sojabohnen aufmerksam. Fast 60 Jahre später sollte diese Idee eine wichtige Rolle bei der Katastrophenhilfe spielen.

Im Jahr 2010 erschütterte ein katastrophales Erdbeben der Stärke 7.0 Haiti. Mehr als 250.000 Häuser und mehr als 300.000 gewerbliche Gebäude wurden zerstört oder beschädigt. Als schnelle Antwort spendete der Texturizing-Geschäftsbereich von Cargill 18 Tonnen Sojabohnen an „Kids Against Hunger“, eine gemeinnützige Organisation, die vitaminreiche Universalmahlzeiten an Katastrophenopfer weltweit verteilt.

Das ursprüngliche Konzept von Cargill konnte nun genutzt und auf Soja basierende nährstoffreiche Mahlzeiten an Bedürftige geliefert werden – nicht nur an Katastrophenopfer, sondern auch an Personen, die unter Unterernährung litten. In diesen Mahlzeiten fand sich die ursprüngliche Prämisse des Projekts „Lebensmittel“ wieder, eine mit ausgewogenen Nährstoffen zusammengestellte, wohlschmeckende Formel mit den unterschiedlichen traditionellen Geschmacksrichtungen und religiösen Ernährungsvorschriften in Einklang zu bringen.