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Getreidespeicher verbinden Bauern und Kunden

Nach dem Erfolg seines ersten Getreidelagerhauses im Jahr 1865 blieb W. W. Cargill nicht untätig und schuff in den USA ein Handelsnetzwerk, um den Bauern beim Verkauf ihres Getreides zu helfen.

January 01, 2015

Der Unternehmensgründer W. W. Cargill kaufte sein erstes Getreidelager in der aufstrebenden Stadt Conover. Als aber die Eisenbahn eines Tages verschwand und der Bahnhof in eine andere Stadt verlegt wurde, nannte man die Stadt scherzhaft nur noch „Goneover“ (etwa „Übergangen“) und W. W. Cargill musste weiterziehen. Die Nachfrage nach Getreide war in den großen Städten sehr groß, aber das Getreide wuchs in abgelegenen Landstrichen, oft hunderte von Kilometern entfernt. Daher war der Transport mit Bahn und Schiff notwendig.

Während der beiden folgenden Jahrzehnte passten sich W. W. Cargill und seine Brüder an das Wachstum der Getreidefarmen und Eisenbahnen an. Sie bauten und kauften Lagerstätten, um Verkaufsstellen entlang der neuen Routen einzurichten. In Iowa errichtete W. W. Cargill einen seiner ersten Getreidespeicher, eine Konstruktion mit einem ausgetüftelten Fördersystem, welches das Getreide in die höheren Ebenen der Silos beförderte, wo es längere Zeit sicher gelagert werden konnte. Da Cargill den Weizen lagerte, bis die Züge ankamen, konnte er das Getreide schneller und zu geringeren Kosten auf den Markt bringen. Dieser Vorteil kam sowohl den Lieferanten als auch den Kunden zugute..

Network Grain Elevators Est Inpage Einem Cargill-Getreideaufzug in Eckelson, im Bundesstaat North Dakota, nähern sich von Pferden gezogene Wagen, die geerntetes Getreide für den Bahntransport heranschaffen.

Sprung ins Jahr 1886: W. W. Cargills Netzwerk erstreckt sich nun entlang der Southern Minnesota Railroad ostwärts bis nach Minnesota. In den folgenden Jahren errichteten die Brüder dutzende weitere Standorte, die Getreidebauern in Minnesota, Wisconsin sowie Nord- und Süd-Dakota versorgten. Sie schufen damit ein enges Netzwerk von Routen, über die Getreide verlässlich nach Duluth, St. Paul und Minneapolis transportiert werden konnte.

Durch diese strategische Expansion von 1865 bis 1910 entstand ein leistungsstarkes Produktions- und Transportnetz, das den ersten großen Wachstumsschub des Unternehmens ermöglichte. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war Cargill ein wichtiger Motor im amerikanischen Getreidehandel geworden und setzte den Grundstein für heutige Aktivitäten zur Verbesserung der Handelsinfrastrukturen rund um den Globus.