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Die Bebedouro transportiert Saft in alle Teile der Erde

Um gefrorenes Orangensaftkonzentrat zu Märkten weltweit zu bringen, entwickelt Cargill ein besonderes Schiff zum Transport großer Mengen.

January 01, 2015

1976 kaufte Cargill eine kleine Anlage zur Verarbeitung von Zitrusfrüchten in Bebedouro, Brasilien. Dies war der erste Schritt des Unternehmens in das Geschäft mit Orangensaft, eine Branche, die sich in den darauf folgenden Jahren dank der Innovation von Cargill stark verändern sollte. Zu dieser Zeit wurde Orangensaftkonzentrat typischerweise bei -20 °C eingefroren und in Fässern transportiert, um den Nährwert und die Frische zu bewahren. Cargill suchte nach einer Möglichkeit, die Effizienz beim Versand zu steigern, und versuchte, gefrorenen, konzentrierten Orangensaft in großen Mengen zu verarbeiten.

Ein Professor an der Universität in Berlin kam zu dem Schluss, dass Orangensaft bei nur -10 °C gefroren werden musste, um Qualität und Geschmack zu erhalten. Um den gefrorenen Orangensaft zu transportieren, baute Cargill ein Containerschiff, die M/V Bebedouro, um und installierte Tanks aus rostfreiem Edelstahl sowie besondere Kühl-, Rohrleitungs- und Pumpensysteme. Die umgebaute Bebedouro war das erste Schiff seiner Art, das in der Branche für Zitrusfrüchte verwendet wurde. Im Oktober 1980 stach die Bebedouro das erste Mal in See, eine 17-tägige Reise vom brasilianischen Hafen Santos nach Amsterdam in den Niederlanden.

Um Gewicht zu sparen, wurde der auf der Bebedouro geladene gefrorene Orangensaft stärker konzentriert als der Saft in Supermärkten. In Amsterdam wurde der gefrorene Orangensaft direkt von der Bebedouro zu einer Tankfarm und dann mit Tanklastwagen zu den Anlagen der europäischen Kunden von Cargill gebracht. Jeder Schritt des Prozesses wurde mit speziell entwickelter und desinfizierter Kühlausrüstung durchgeführt.

Die Bebedouro revolutionierte das Geschäft und Cargill sparte mehr als 300 USD pro Tonne verschicktem gefrorenem Orangensaft. Cargill gab den Bau eines weiteren Transportschiffes in Auftrag, das 1986 fertiggestellt wurde. Es wurden weitere Häfen in den USA, der größte Orangensaftkunde, sowie in Japan gebaut, ein relativ neuer Orangensaftkunde.

Cargill verzeichnete viele rentable Jahre mit der Produktion und dem Transport von gefrorenem Orangensaft. Auch wenn das Unternehmen 2007 das Geschäft mit Orangensaft aufgab, so wurde die Bebedouro-Methode schnell zum Branchenstandard, da sie die Transportkosten senkte und den Orangensaftherstellern in Brasilien die Türen zum Weltmarkt öffnete.