Schaffung neuer Möglichkeiten durch Aus- und Weiterbildung

Mitarbeiter müssen in der Lage sein, die angebrachten Anweisungen und Warnungen zu lesen, um sich innerhalb eines Betriebs sicher bewegen zu können. Kurz nach der Ausweitung seines Fleischproduktionsgeschäfts in Mittelamerika im Jahr 2011 erkannte Cargill, dass eine erhebliche Anzahl der neuen Mitarbeiter in Costa Rica nicht lesen konnte. Viele hatten noch nicht einmal die Grundschulausbildung abgeschlossen.

Um diese Lücke zu schließen, bot Cargill den Mitarbeitern in Costa Rica ab 2013 eine Grundschulausbildung an. Im Rahmen dieser Ausbildung konnten die Mitarbeiter lesen und schreiben lernen und hatten die Möglichkeit, einen Highschool-Abschluss zu erwerben. Das Programm wurde in Zusammenarbeit mit dem Instituto Nacional de Aprendizaje (INA) angeboten, einer staatlichen Organisation, deren Aufgabe darin besteht, Bürgern den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Ein Teil der Lohnsteuer von Cargill fließt in Costa Rica direkt an das INA und trägt so zur Entwicklung des neuen Programms bei, das mit dem Projekt von Cargill zur Ausbildung von Mitarbeitern in Honduras vergleichbar ist. Um den Zugang zu erleichtern, kommen die Lehrer direkt in die Einrichtungen von Cargill und geben dort Kurse in Lesen, Schreiben, Spanisch, Englisch, Kommunikation, Management, Computer sowie in technischen Fächern.

Das Ziel des Programms besteht darin, Cargill-Mitarbeitern die Möglichkeit zu bieten, mindestens die sechste Klasse zu absolvieren und gegebenenfalls einen Highschool-Abschluss zu erwerben. Wenn sich Mitarbeiter entschließen, nach dem Highschool-Abschluss weiterzumachen, können sie ihre weitere Ausbildung in anderen INA-Einrichtungen fortsetzen.

Mitarbeiter, die am Programm teilnehmen, besuchen die Kurse nach ihrer jeweiligen Schicht in einem Cargill-Betrieb. Dass die Kurse vor Ort angeboten werden ist vor allem für Mitarbeiter von Vorteil, denen es nur schwer möglich ist, zu einer Schule zu gelangen. Zudem sind die Einrichtungen von Cargill sauber, bequem und vertraut.

"Das Programm ist für jeden geeignet", sagte Karen Lopez, Leiterin der Personalabteilung des fleischverarbeitenden Bereichs von Cargill in Costa Rica, die für das Bildungsprogramm des Landes verantwortlich ist. "Der Mitarbeiter erhält eine Ausbildung und ist dadurch in der Lage, neue Möglichkeiten innerhalb des Unternehmens für sich zu nutzen. Und das Unternehmen verfügt über ein besser ausgebildetes Personal, dem es wichtige Informationen effizienter kommunizieren kann."

Das Mexikanische Zentrum für Philanthropie (Centro Mexicano para la Filantropía, CEMEFI) würdigte Cargill für sein einzigartiges und innovatives Konzept, mit dem das Unternehmen seinen Mitarbeitern in Mittelamerika den Zugang zu einer Vielzahl von Ausbildungsmöglichkeiten zusichert. Im Laufe der Zeit wandten sich auch andere Unternehmen an Cargill, um in Erfahrung zu bringen, wie sich ein ähnliches Programm in ihren Betrieben einrichten ließe.

Heute nehmen mehr als 85 Mitarbeiter an dem Programm in Costa Rica teil, von denen vier Primärstufenkurse besuchen. "Einige unserer Mitarbeiter haben uns erzählt wie glücklich sie sind, dass sie an den Kursen bei Cargill teilgenommen haben", so Lopez. "Nun können sie ihren Kindern selbst bei den Hausaufgaben helfen."